Die Himmelspole

Wenn man Sternpositionen berechnet, geht man von der Vorstellung einer Himmelskugel aus, die sich in etwa 23 h 56 min um die Erdachse dreht. (In Wirklichkeit rotiert natürlich nicht die Himmelskugel, sondern die Erde.) Die beiden Punkte der Himmelskugel, die auf der verlängerten Erdachse liegen, bezeichnet man als Himmelspole (Himmelsnordpol und Himmelssüdpol). Der Himmelsnordpol ist am Himmel leicht zu finden, da der relativ helle Polarstern ziemlich genau an dieser Stelle steht. In der Nähe des Himmelssüdpols dagegen gibt es keine auffälligen Sterne. Die folgende HTML5-App zeigt, wie die Position der Himmelspole von der geografischen Breite (hellblau markiert) des Beobachtungsortes abhängt.

Im linken Teil ist die Erde mit Äquator, Nordpol, Südpol und Erdachse dargestellt. Für einen Beobachtungsort auf der Nordhalbkugel ist die Horizontebene eingezeichnet; dabei gibt der rote Pfeil die Nordrichtung an, der grüne die Südrichtung. Mit gedrückter Maustaste lässt sich der voreingestellte Beobachtungsort variieren. Dabei ändern sich neben der Horizontebene auch die Zenitrichtung (violetter Pfeil) und die Richtung des sichtbaren Himmelspols (blauer Pfeil). Im rechten Teil wird die Situation so dargestellt, wie sie einem menschlichen Beobachter erscheint: Die Horizontebene ist waagrecht, der Zenit befindet sich senkrecht über dem Beobachter. An der Richtung des blauen Pfeils kann man erkennen, wie hoch der sichtbare Himmelspol über dem Horizont steht.

HTML5-Canvas nicht unterstützt!
Ergebnis: Die Höhe des sichtbaren Himmelspols über dem Horizont (gemessen in Grad) ist gleich dem Betrag der geografischen Breite.

Für einen Beobachter auf der Nordhalbkugel der Erde ist der Himmelsnordpol in nördlicher Richtung sichtbar; die Sterne umkreisen ihn (scheinbar) im Gegenuhrzeigersinn. Auf der Südhalbkugel ist der Himmelssüdpol in Südrichtung zu sehen; er wird von den Sternen (scheinbar) im Uhrzeigersinn umrundet.
Beobachtet man die Sterne am Nord- oder Südpol, so befindet sich der sichtbare Himmelspol genau im Zenit. Hält man sich dagegen am Äquator auf, so liegen die beiden Himmelspole genau in der Horizontebene.